Projekt „Markwart“

Bei dem Projekt „Markwart“ handelt es sich um einen Fallenmelder für die Fangjagd.

Fallenmelder an Siebdruckfalle

Um die Bestände an Niederwild zu hegen und den Druck durch Prädatoren zu verringern kommt kaum ein Jäger an der Fangjagd vorbei. Allerdings ist dies auch eine der zeitintensivsten Formen der Jagd. Nachvollziehbar, dass dies viele Reviere abschreckt. Um bzgl. der Zeit etwas Entlastung zu schaffen, gibt es Fallenmelder, Geräte die den Jäger über den Zustand der Falle informieren.

In vielen Bundesländern ist der Einsatz solcher Fallenmelder inzwischen auch rechtssicher möglich.

In Niedersachsen erarbeitet das Landwirtschaftsministerium eine Fangjagdverordnung, die es ermöglicht, dass elektronische Fallenmelder die täglichen Kontrollen ersetzen. Damit werden mögliche Rechtsunsicherheiten bzgl. des Einsatzes von Fallenmeldern beseitigt.

Wenn es aber schon eine Vielzahl an Geräten auf dem Markt gibt, warum dann noch ein weiterer Fallenmelder?

Der Fokus bei der Entwicklung lag zum einen auf den Kosten, zum anderen auf der Nachhaltigkeit. Die am Markt verfügbaren Geräte sind – grad wenn man sie in größerer Stückzahl einsetzen möchte – recht kostenintensiv bei der Anschaffung. Dazu kommen laufende Kosten pro Jahr durch die Mobilfunktarife und die Batterien.

Also was genau ist an „Markwart“ anders?

  • Ziel der Entwicklung war, dass die Materialkosten für einen Melder unter 25€ liegen.
  • Die zu übertragenden Daten sollen minimiert sein, damit man mit einem günstigen IoT-Tarif hinkommt.
  • Es sollen handelsübliche Akkus zum Einsatz kommen.
  • Das System soll Open-Source sein, jeder der es für nicht-kommerzielle Zwecke nachbauen will, kann es gerne nachbauen.

Und wie komme ich jetzt an solch einen Melder?

Wir befinden uns gerade in der Startphase, dass man die Melder bei uns mieten kann.
Bisher war das System noch ein Projekt. In dem Revier, in dem wir die Fangjagd betreiben, und in befreundeten Revieren wurden Geräte eingesetzt. Die Rückmeldungen sind dann direkt in die Weiterentwicklung eingeflossen.
Inzwischen haben wir aber einen Status erreicht, dass der Betrieb ohne relevante Störungen abläuft und haben einen kleinen Pool an Mietgeräten.
Sprich uns einfach an: https://www.blta.de/kontakt/

Mieten?

Genau, mieten. Das hat ganz viele, unterschiedliche Gründe.

Das ist z.B. auch ein Punkt in Sachen Nachhaltigkeit. Werden die Geräte nicht mehr genutzt, werden sie zurückgegeben und können in anderen Revieren ihren Dienst tun. Werden die Geräte beschädigt, werden sie zurückgegeben und nach Möglichkeit repariert. Es soll keiner der Melder in der Ecke verstauben oder womöglich weggeworfen werden.
Darüber hinaus muss die Reviergemeinschaft nicht einmal ganz viel Geld in die Hand nehmen, das Ganze ist berechenbar.
Das System selber hat einfach schon durch den Serverbetrieb laufende Kosten. Ein Modell, das auf dem Verkauf von Geräten basiert, wäre an der Stelle irgendwie nur begrenzt seriös.
Zu guter Letzt arbeiten wir mit möglichst kostengünstigen IoT-Mobilfunk-Tarifen und die kann man als Privatperson nicht so ohne weiteres buchen.

Und wie sieht jetzt so ein Melder aus?

Total unspektakulär, wie die meisten Melder aussehen. Wasserdichtes ABS-Gehäuse, Antenne, Kabel zum Magnetschalter. Und auch innendrin wie halt so Elektronik aussieht. Ein Akku, ein paar LEDs, ein Start-Knopf, ein paar Komponenten drumherum.

Und wie kann ich mir jetzt ansehen, wie es meinen Meldern geht?

Da gibt es eine Web-Oberfläche für. D.h. man ruft mit seinem Internet-Browser eine bestimmte URL an, meldet sich an und sieht eine Übersicht der Melder.

Der Melder meldet sich 4 mal am Tag, also alle 6 Stunden. Und natürlich, wenn er ausgelöst hat. Sollten die Statusmeldungen ausbleiben, geht das Feld „Letzte Aktivität“ von Grau über Gelb auf Rot. Wurde die Falle ausgelöst, geht der Status von Grün auf Rot.

Und werde ich noch aktiv benachrichtigt?

Ja, der Jäger kann sich sowohl über den Status als auch über das Auslösen des Melders aktiv per E-Mail informieren lassen. Das Auslösen kann zusätzlich auch noch per WhatsApp-Nachricht gemeldet werden. Darüber hinaus laufen aber auch Gespräche mit der Revierwelt, ob nicht ggf. eine Schnittstelle denkbar wäre und dort eine Integration in die bestehende Benachrichtigung erfolgt.
Ggf. werden in Zukunft auch noch andere Formen der Benachrichtigung eingebunden.