GSM-Gerät 2 (GG2) – Neigungssensor

Ein Jagdkamerad von mir schwört auf Fallenmelder mit Neigungssensor. Seit Monaten lag er mir in den Ohren „Ist ja ganz nett, was du da baust, aber ich nutze Trap Master, die haben einen Neigungssensor!“.

Bei sowas wird dann ja der Ingenieur bei seinem Ehrgeiz gepackt. Das muss sich doch auch mit einem Arduino umsetzen lassen.

Und so gab es zu dem Arduino noch eine kleine Huckepack-Platine mit einem ADXL345 Lagesensor. Damit können quasi alle bestehenden Platinen mit diesem Feature nachgerüstet werden. Die einzige Einschränkung: Das geht nur mit ATMega328, nicht mit den kleinen ATMega168, da die Software etwas umfangreicher geworden ist.

Startet man den Fallenmelder, nimmt er die aktuelle Lage als den Zustand an, dass die Falle gerade scharf geschaltet ist. Eine Lageänderung um > 15° wir als Auslösen der Falle interpretiert.

Kastenfalle – Erhöhung des Abzugsgewichtes

Meine Frau und ich setzen bei uns in den Revieren auch einige Siebdruck-Kastenfallen von Raimund Lorek ein. Die können über https://123jagd.de/ oder sein ebay-Profil bezogen werden.

In den Details scheinen sich diese Fallen aber immer mal leicht zu ändern. Die letzten beiden Fallen hatten die Eigenart, dass sie schon bei recht geringem Gewicht ausgelöst haben. Ziel wäre aber, dass Maus nicht auslöst, Ratte schon.

Um hier das notwendige Auslösegewicht zu erhöhen haben wir das Auslösegestänge beidseitig mit Schrumpfschlauch überzogen.

Dadurch ist die Reibung zwischen den beiden Stangen deutlich höher. Seit der Modifikation hat keine Maus mehr die Fallen ausgelöst.

GSM-Gerät 2 (GG2) – Immer diese Stromversorgung …

In letzter Zeit kam er vermehrt zu Ausfällen der Melder. Das Szenario war immer ähnlich

  • Bei den Meldern blieb die LED auf dem Microcontroller an
  • Die Melder stellten die Statusmeldungen ein
  • Auch bei Auslösung ging keine Information mehr an den Server

Bei einer genaueren Untersuchung stellte sich heraus, dass es ein Reset der GSM-Module gab. Dies konnte dann zu einem Speicherüberlauf führen.

Das erste Maßnahmenpaket sah wie folgt aus

  • Erhöhung der Spannung von 4,1V auf 4,3V 4,25V
    Bei 4,3V kommen unkontrolliert Meldungen bzgl. OVERVOLTAGE
  • Verbessrung des Speichermanagement
  • In bestimmten Situationen Erkennung des Reset

Diese Maßnahmen führten zwar zu einer Verbesserung, das Reset des GSM-Moduls konnte dennoch zur Unzeit kommen. Ursächlich dafür scheint – wie bei den meisten Problemen mit dem SIM00 – eine unzureichende Stromversorgung zu sein.

Aktuell läuft eine Testreihe, bei der ein 3.300uF Kondensator mit Low ESR anstelle des bisher verwendeten 1.000uF Kondensators zum Einsatz kommt. Ohne den Tag vor dem Abend loben zu wollen, schient dieser Austausch noch mal eine deutliche Verbesserung herbeizuführen.

GSM-Gerät 2 (GG2) – Die Montage des MT3608

Auf Basis des Gerber-Files stellt sich dem geneigten Leser die Frage, die denn dieses MT3608-Modul da montiert werden soll. Ganz einfach, das kommt in die zweite Ebene 🙂

In die entsprechenden Anschlüsse auf der Platine werden 1mm Lötstifte eingelötet.

Und genau auf diese Lötstifte wird dann in einer zweiten Ebene das MT3608 verlötet.

In diesem Durchlauf werden das übrigens 50 Stück 🙂

Und was ist mit Kameras? Die S680M

Ja, ich beschäftige mich nicht nur mit Fallenmeldern. Heute mal die Fragestellung: Welche Wildtierkameras setzt ihr eigentlich so ein? Zu gerne würde ich ja hier schreiben: Da haben wir uns was selber gebaut für 30€ das Stück. Aber das wird dann wohl eher ein Projekt für den nächsten Corona-Lockdown 😀

Bis dahin setzen wir einfach eine gekaufte Variante ein. Was wir da nehmen möchte ich hier als S680M bezeichnen. Ich glaube, meine erste Variante habe ich als Duramaxx Grizzly Mini GSM Wildkamera erworben. Es gibt die aber auch als Askari Bearstep oder drölf anderen Handelsbezeichnungen. Recherchiert man dazu etwas im Internet, erfährt man, dass die wohl alle aus der gleichen, chinesischen Fabrik fallen und nur durch die Firmware etwas gebrandet werden.

Meine Frau sagt immer, ich soll unbedingt Bilder posten, die lockern mein Geschreibsel auf. Bitte …

Also warum genau dir Variante?

Wenn ich ehrlich bin, gibt es Wildtierkameras in mies und ganz mies. Die machen eh immer Aufnahmen von den falschen Sachen, von den wirklich relevanten zu wenig und überhaupt ist die Konfiguration eine Zumutung. Dieses Modell ist zum Glück nur mies. Die Konfiguration ist wie üblich sehr mühselig über die vorhandenen Tasten, die Bilder sind ok, manche Szenen verpasst die Kamera. Sie hat aber ein paar Aspekte, die für sie sprechen

  • Man kann ganz entspannt einen 6V Blei-Gel-Akku anklemmen, der reicht für ein paar tausend Bilder oder mehrere Monate Laufzeit
  • Sie ist innendrin erstaunlich modular aufgebaut. Wir haben hier eine als Ersatzteilspender, die damit schon zwei anderen wieder neues Leben eingehaucht hat
  • Sie ist preislich durchaus attraktiv. Zwischenzeitlich habe ich einige Exemplare für unter 100€ geschossen. Ok, da muss man etwas die Augen offen halten, und das war auch vor dem Chip-Mangel und diversen chinesischen Lockdowns. Aber weit entfernt von sonst für GSM-Kameras üblichen Preisen.

Jetzt kommt der nächste um die Ecke und sagt „Aber die HC-300 kostet beim Distributor doch nur 75€“. Stimmt. Aber wer sich die holt, muss auch etwas masochistisch veranlagt sein.

Wir betreiben die Kameras mit SIM-Karten von congstar. Die Kameras können eh nur 2G. Damit Kostet die SIM-Karte e nach dem wann man sich die geholt hat zwischen 2 und 3€ im Monat.

Und warum nimmste da nicht deine tollen IoT-Karten wie in den Fallenmeldern? Die sind halt vom Volumen her recht beschränkt. Je nach Anbieter zahlt man da z.B. für 100MB. Die sind mit Fotos einfach zu schnell aufgebraucht. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, müsste man da zu Secacam, da zahlt man meine ich pro Bild. Allerdings sind da meine ich auch die Anschaffungskosten für die Kameras höher.

GSM-Gerät 2 (GG2) – Die Schaltung

So, für die Elektroniker unter den Lesern hier mal ein Blick auf den aktuellen Stand der Schaltung.

Im Grunde erst mal relativ unspektakulär. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Die Stromversorgung ist ein Akku vom Typ 18650 mit nominell 3,7V
  • Über ein P-Kanal MOSFET vom Typ Si2301 wird die Spannung geschaltet
  • Über ein MT3608 Step-Up-Modul werden da 4,1V draus gemacht
  • Zwei Kondensatoren glätten die Spannung und puffern etwas die bis zu 2A, die das GSM-Modul zieht
  • Als GSM-Modul kommt ein SIM800L zum Einsatz
  • Also Microprozessor kommt ein Arduino Pro Mini zum Einsatz
  • Die Kommunikation zwischen den beiden erfolgt via UART
  • Mit ein paar Widerständen werden die Kommunikationspegel zwischen Arduino und SIM800 angepasst
  • An den Arduino sind zwei LED angeschlossen, eine dritte sitzt direkt auf dem Modul
  • Ein Spannungsteiler misst die aktuelle Spannung des Akku
  • Als Debug-Port ist noch auf zwei Pins des Arduino ein SoftSerial realisiert

Damit sollte grob umrissen sein, was da hardwareseitig passiert.

GSM-Gerät 2 (GG2) – Nächste Revision der Platine

Aus den Erfahrungen des Testbetriebs der letzten Monate konnte ich ein paar Veränderungen an der Schaltung ableiten

  • Das Airwire der letzten Platine entfernen 🙄
  • Ersetzen des IRF 9520 durch einen Si2301
  • 100uF Tantal-Kondensator nach den Step-Up-Regler
  • 1.000uF Elko in der Nähe des SIM800L
  • Und natürlich der 10kOhm Widerstand beim Start-Taster

Damit sind alle Änderungen, die in die 0-Serie eingeflossen sind, auch in Schaltung und Platinen-Layout übernommen.

Bisherigen Farbgebungen

  • grün – Prototyp
  • blau – 0-Serie

Und dann habe ich die Frau gefragt, wie wir weiter machen 😀

Sobald sich das Layout bewährt hat, stelle ich natürlich auch das Gerber-File zur Verfügung.